Adlerschießen

Das Adlerschießen

Seit 2000 veranstaltet der Schützenverein Kampe-Ikenbrügge e.V. Ende Juli das Adlerschießen, dass sich großer Beliebtheit erfreut.  Geschossen wird jeweils auf einen Holzadler, der in einem Geschossfang angebracht wird. Bei den Erwachsenen beträgt die Entfernung des Geschossfanges 15m und das Kleinkalibergewehr ist fest eingespannt. Die Schützen Karsten Eilers und Markus Brand bauen jedes Jahr einen neuen Adler für den Kinder- und Erwachsenenthron. Als erstes wird auf die Schwingen, das Zepter und den Apfel geschossen. Wer eine von diesen Trophäen herunterholt, bekommt einen Orden. Letztendlich bleibt in der Regel der Rumpf übrig, auf den dann die Königsanwärter schießen. Fällt der Rumpf ist derjenige König, der den letzten Schuss darauf abgegeben hat. 
Am Nachmittag ermitteln die Kinder ihren Kinderkönigsthron und abends beginnen die Erwachsenen mit dem Adlerschießen.
Stolz präsentieren der Vorstand, die amtierende Königin 2016/2017 und die Adlerbauer die selbstgebauten Holzadler v.l.n.r.: Wilhelm Witte, Bernhard Eilers, Markus Stoff, Markus Brand, Brigitte Tiedeken, Niklas Ahlers und Karsten Eilers.

Adlerabnahme

Im Herbst hatten die Schützenbrüder Karsten Eilers und Markus Brand, von Beruf Tischler und Zimmermann, vom Vorstand den Auftrag erhalten, hölzerne Adler nach den festgelegten Kriterien für das Königsschießen und das Kinderkönigsschießen zu bauen. Die beiden Handwerker waren in der hauseigenen Werkstatt viele Stunden mit Sägen, Bohren, Schleifen, Kleben und Malen beschäftigt, um den Auftrag zu erfüllen. Als sie ihre Arbeit abgeschlossen hatten, informierten sie den Vorsitzenden des Schützenvereins, Bernd Eilers, und vereinbarten einen Übergabetermin, zu dem sämtliche Vereinsoffizielle eingeladen wurden. Unter dem Kommando von Hauptmann Heiner Lübbers-Siemer trafen sich Vorstand, Zugführer, Fahnenträger und Festausschuss beim Vereinsheim und marschierten mit Königin Brigitte Tiedeken an der Spitze zu den Adlerbauern im Hause Eilers, um die Vögel zu übernehmen. Als die beiden Adlerbauer ihre Holzvögel enthüllten, ging ein Raunen der Bewunderung durch die Reihen der Schützen. Königin Brigitte lobte die Adler als meisterliches Kunstwerk, Vereinsvorsitzender Eilers nickte zustimmend und meinte: „Die Regularien sind auch trotz des Lobes der Königin einzuhalten und es muss geprüft werden, ob die Adler exakt entsprechend der ,Reichsnorm’ gefertigt wurden.“ Mit einem Zollstock wurde alles nachgemessen. „Hier ist millimetergenau gearbeitet worden“, resümierte der Vorsitzende. Bei der Inaugenscheinnahme hatte er auch festgestellt, dass die Holzvögel „scharfe Augen“ und „spitze Greife“ haben, um rechtschaffene Regenten zu finden. Auch Krone, Zepter und Reichsapfel seien fest montiert und das Holz sei wurmfrei, betonte der Vorsitzende. Er akzeptierte im Namen aller Schützen die Adler und lobte und dankte Brand und Eilers als Meister hoher Handwerkskunst, die sich durch ihr ehrenamtliches Schaffen sehr um den Verein verdient gemacht hätten. Eilers terminierte das Königsschießen mit dem Kleinkalibergewehr auf Ende Juli 18 Uhr. Das Kinderkönigsschießen wird zuvor ab 15 Uhr durchgeführt. Die Kinder haben zudem die Möglichkeit ab 14 Uhr zu üben, sie ermitteln ihre Majestät traditionell mit der Armbrust. Eilers ersuchte Königin Brigitte, das Schießen auf dem Schützenplatz zu eröffnen. Um 16 Uhr vor dem Königsschießen startet in der Schießhalle das Pokalschießen mit dem Luftgewehr in den unterschiedlichen Altersklassen. Zum Königsschießen, das Volksfestcharakter hat, ist die gesamte Kamper und Ikenbrügger Bevölkerung eingeladen. Diverse Stände sorgen für das leibliche Wohl.
Adlerbauer v.l.n.r.: Markus Brand und Karsten Eilers
Share by: